Gezeichnetes Portrait von Matteo

Matteo Weibel

  • ist im Jahr 2006 geboren
  • hat ein Geschwister
  • spricht zu Hause Schweizerdeutsch
  • hat ein besonderes Interesse für technisch-mathematische Fragestellungen und ist in seiner Freizeit in der Pfadi aktiv
  • wurde mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS), einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) und einer Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) diagnostiziert
  • wechselt mit 13 Jahren an eine 7. Klasse an der Regelschule: Das war im Schuljahr 2019/20
  • ist zum Zeitpunkt des Gesprächs 17 Jahre alt und hat das erste Lehrjahr als Polymechaniker erfolgreich abgeschlossen

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Übersicht über das Portrait

Was weiss man über den Kanton?

Matteo wohnt in einem kleinen Kanton. Damit die Personen unerkannt bleiben, wird der Kanton nicht genannt.

Wer war an der Reintegration beteiligt?

Die beteiligten Personen werden vorgestellt.

Zu den Personen

Wie gestaltete sich der Prozess der Reintegration?

Der Reintegrationsprozess wird beschrieben.

Zum Prozess

Wie war der zeitliche Ablauf der Reintegration?

Die zeitliche Abfolge der Reintegration wird aufgezeigt.

Zum zeitlichen Ablauf

Was hat die Reintegration unterstützt oder erschwert?

Gelingensbedingungen und Barrieren bei Reintegrationen werden beschrieben.

Zu den Gelingensbedingungen und Barrieren

Informationen über die Gesprächspartner*innen

Gezeichnetes Portrait von Frau Weibel Familie

Petra Weibel

  • ist Matteos Mutter
  • leitet ein mittelgrosses Unternehmen
  • ist verheiratet mit Matteos Vater und wohnt mit ihm zusammen

Gezeichnetes Portrait von Andrea Schmid Regelschule

Andrea Schmid

  • ist ausgebildete Sekundarlehrerin
  • absolviert die Ausbildung zur schulischen Heilpädagogin
  • begleitet Matteo seit der 8. und 9. Klasse in der Regelschule
  • ist für die integrative Sonderschulung (IS) von Matteo zuständig
  • hat zum Zeitpunkt der Reintegration 5 Jahre Berufserfahrung als Sekundarlehrerin

Gezeichnetes Portrait von Lena Schuler Sonderschule

Kaya Schuler

  • ist die Integrationsverantwortliche der Sonderschule
  • studierte Sonderpädagogik
  • ist die Vorgesetzte der schulischen Heilpädagog*innen, die die integrative Sonderschulung (IS) umsetzen
  • begleitet Matteo seit dem 9. Schuljahr an der Regelschule

Gezeichnetes Portrait von Rudolf Bachmann Sonderschule

Rudolf Bachmann

  • ist der Schulleiter der Sonderschule, an welcher Matteo die 6. Klasse besuchte
  • war ursprünglich Primarlehrer und schulischer Heilpädagoge
  • hat während mehr 20 Jahren als Lehrperson gearbeitet
  • ist zum Zeitpunkt der Reintegration seit 2 Jahren als Schulleitung tätig

Aufteilung der Gespräche

Es fanden zwei Gespräche im Sommer 2023 statt. Besprochen wurde die Reintegration von Matteo.

  • Gespräch 16: Herr Bachmann und Frau Schuler
  • Gespräch 17: Matteo, Frau Weibel und Frau Schmid

Der Reintegrationsprozess von Matteo

Seit dem Kindergarten brauchte Matteo mehr Aufmerksamkeit als andere Kinder, erzählte seine Mutter.
Bei Matteo wurde eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) als auch eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) diagnostiziert.
Ab der ersten Klasse erhielt Matteo Ritalin.

«Wir merkten, dass Matteo schlau ist und eine gewisse Hochbegabung im mathematisch-technischen Bereich hat […]. Damit er sein Potenzial ausschöpfen kann, haben wir uns schweren Herzens dafür entschieden, Medikamente einzusetzen.»

Frau Weibel, G.17

Zusätzlich gab es Lektionen zur Unterstützung von Matteo.
Die Unterstützung war vor allem zur Stärkung der überfachlichen Kompetenzen.

In der 3. und 4. Klasse hatte Matteo eine neue Lehrperson. Diese konnte sehr gut mit Matteos Verhalten umgehen. Es waren keine Unterstützungsstunden mehr notwendig.

Auf die 5. Klasse hin gab es wieder einen Wechsel zu einer neuen Lehrperson.
Doch die Chemie zwischen Matteo und dem neuen Lehrer stimmte nicht.
Deswegen teilten die Eltern dem Lehrer auch nicht mit, dass Matteo Ritalin bekam.
Sie befürchteten, dass der Lehrer die Erhöhung der Dosis verlangt hätte.

Matteo besuchte somit bis zur sechsten Klasse die Regelschule.
Die Lage spitzte sich in der sechsten Klasse immer weiter zu:
Es gab viel Krach in der Klasse. Aber auch zwischen Matteo und seinem Lehrer gab es immer wieder Konflikte.

«Das Problem war, dass ich gegen Ende 5. Klasse, anfangs der 6. Klasse ziemlichen Krach (‹Chritz›) mit den Lehrpersonen hatte.»

Matteo, G.17

Matteo wurde vor den Herbstferien in der 6. Klasse für eine Woche nach Hause geschickt.
Den Eltern war klar, dass sich die Situation in dieser Klasse nicht verbessern würde.
Es gab auch keine Unterstützung.
Eltern von Matteos Mitschüler*innen hatten Unterschriften gesammelt, dass Matteo an eine Sonderschule geschickt werden sollte.

Matteo kehrte nach den Herbstferien nicht mehr an die Regelschule zurück.
Er wechselte an eine Sonderschule.
Die Sonderschule war für Jugendliche mit auffälligem Verhalten.
Matteo wäre lieber in der Regelschule geblieben, aber der Entscheid stand fest.
Für die Familie brachte dieser Wechsel aber auch eine Entlastung.

«Zuerst kehrte etwas Ruhe ein. Ich hatte das Gefühl, es gab eine ‹Verschnauf-Pause›.»

Frau Weibel, G.17

Matteo hatte an der Sonderschule keinen einfachen Start.
Er brauchte viel Unterstützung, um im Klassengefüge anzukommen.
Mit der Unterstützung eines Praktikanten, lernte Matteo mit herausfordernden Situationen besser umzugehen.

Matteos Zeit an der Sonderschule sollte nur 3 Monate dauern, bis zu den Weihnachtsferien.
An einem Runden Tisch wurde entschieden, dass seine Zeit in der Sonderschule verlängert wird. Eine Rückkehr in die frühere 6. Klasse wäre sehr ungünstig.
Matteo sollte einen frischen Start bei neuen Lehrpersonen in einer neuen Klasse haben.

«Dass Matteo nochmals in die sechste Klasse zurückgeht für ein, zwei Monate, das machte für niemanden Sinn.»

Herr Bachmann, G.16

Die Reintegration erfolgte dann auf die erste Oberstufe, das 7. Schuljahr. Dies war der Wunsch von Matteo und seinen Eltern.

Gezeichnetes Gruppenbild aller beteiligten Personen.

Die Finanzierung der sonderschulischen Massnahme wurde bis zu den Herbstferien verlängert.
Matteo freute sich, als er zurück in die Regelschule wechseln konnte.

«Für mich war es eine Erleichterung, als ich wieder in der normalen Schule war, weil ich das Ganze auch nicht wollte. Also, dass es so rauskommt. Mit einer neuen Klasse neu zu beginnen, hat es einiges einfacher gemacht.»

Matteo, G.17

Am Schnuppertag war Matteo krank. Matteo und seine Mutter gingen vor Schulstart bei der neuen Lehrerin vorbei.
Matteo erhielt zum Zeitpunkt des Wechsels in die Regelschule keine zusätzliche Unterstützung. Das heisst, es gab keine Heilpädagogin, die Matteo begleitete. Er hatte auch keinen Sonderschulstatus.

«Dort hatten wir ein Loch. Frau Schuler und ich wissen nicht, was in der siebten, achten Klasse am Anfang geschah. Wir wissen, dass es dieses Loch nicht gebraucht hätte. Das würde jetzt so nicht mehr vorkommen.»

Herr Bachmann, G.16

Im 8. Schuljahre wurde die Situation in Matteos Klasse wieder angespannter.
Matteo hatte vermehrt Streit mit Mitschüler*innen, insbesondere im Turnen.
Deswegen wurden zusätzliche Ressourcen bei der Geschäftsleitung der Sonderschule beantragt.
Der Antrag auf Massnahmen für die integrative Sonderschulung (IS) wurde bewilligt.
Matteo erhielt einen Sonderschulstatus und damit 2 Lektionen für die integrative Sonderschulung (IS).
Die integrative Sonderschulung setzte die schulische Heilpädagogin, Frau Schmid, um.

«Ich bin eher spät in den ganzen Prozess hineingekommen. Erst nach ein paar Vorfällen, nach denen die Schule gefunden hat, dass es so nicht mehr weitergeht.»

Frau Schmid, G.17

Im 9. Schuljahr erhielt Matteo vier Lektionen für die integrative Sonderschulung (IS).
Es gab immer noch Vorfälle zwischen Matteo und seinen Mitschüler*innen.
Die Reintegration stand erneut auf der Kippe.
In dieser Zeit kam Frau Schuler, die Integrationsverantwortliche dazu.

«Für mich war zu diesem Zeitpunkt klar: Es ist jetzt noch ein Dreivierteljahr, dann hat Matteo ein Regelschulzeugnis in der Hand, wenn er bleiben darf. Man muss alles dafür tun, dass er bleiben darf und nicht aus der Schule ausgeschlossen wird.»

Frau Schuler, G.16

An einem Runden Tisch wurde besprochen, wie Matteo die Regelschule gut abschliessen kann.
Die Mitschüler*innen von Matteo wurden über seine Diagnose und die Herausforderungen informiert. Matteo wurde dann besser verstanden und akzeptiert. Die Situation in der Klasse wurde entspannter.
Zudem erhielt Matteo einen Notfallknopf. Drückte Matteo den Knopf, wurden wichtige Ansprechpersonen in der Regelschule kontaktiert. So war er nicht allein. Mit dem Notfallknopf konnte sich Matteo aus herausfordernden Situationen rausnehmen, bevor diese eskalierten.

«Das Interessante war, dass es dann nicht mehr zu einer solchen Situation gekommen ist, in welcher er den Knopf hätte drücken müssen. Ich denke, die Präsenz von diesem Knopf, also dass er den Knopf immer dabeihatte, half ihm, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.»

Frau Schuler, G.16

Matteo konnte die Regelschule in der Oberstufe erfolgreich abschliessen.
Er fand eine Lehrstelle als Polymechaniker auf dem 1. Arbeitsmarkt.
Zum Zeitpunkt des Gesprächs im Sommer 2023 hat er bereits das erste Lehrjahr erfolgreich beendet.

Zeitlicher Ablauf

  • Einschulung

  • Schuljahre 2011/12 - 2012/13

    1. und 2. Kindergartenjahr

    Kindergarten in der Regelschule

  • Übertritt

  • Schuljahre 2013/14 - 2014/15

    1. und 2. Klasse

    Regelschule

    Matteo erhält zusätzliche Unterstützungslektionen.

  • Übertritt

  • Schuljahre 2015/16 - 2016/17

    3. und 4. Klasse

    Regelschule

  • Übertritt

  • Schuljahr 2017/18

    5. Klasse

    Regelschule

  • Separation

  • Schujahr 2018/19

    6. Klasse

    Sonderschule

    Nach den Herbstferien der 6. Klasse besucht Matteo eine Sonderschule.

  • Reintegration

  • Schuljahr 2019/20

    7. Klasse

    Reintegration in die Regelschule

    Umsetzung der Reintegration auf die 1. Oberstufe.

    Umsetzung der Reintegration auf die 1. Oberstufe. ohne Unterstützungslektionen.

  • Schuljahr 2020/21

    8. Klasse

    Regelschule

    Weiterführung der Reintegration.

    Matteo erhält 2 Lektionen für die integrative Sonderschulung (IS) pro Woche und zusätzliche Unterstützung durch eine Assistenz.

  • Schuljahr 2021/22

    9. Klasse

    Regelschule

    Weiterführung der Reintegration.

    Matteo erhält 4 Lektionen für die integrative Sonderschulung (IS) pro Woche und zusätzliche Unterstützung durch eine Assistenz.

  • Übertritt

  • Schuljahr 2022/23

    1. Lehrjahr

    1. Arbeitsmarkt

    Matteo beginnt die Lehrstelle zum Polymechaniker.

  • Gespräch über Matteos Reintegration

    im Sommer 2023

Gelingensbedingungen und Barrieren

In den Gesprächen über die Reintegration von Matteo wurden Gelingensbedingungen und Barrieren gefunden. Diese sind in 5 Themen aufgeteilt.

Prozessgestaltung

Hier wird beschrieben, wie der Ablauf der Reintegration unterstützt werden kann.

Gelingensbedingungen

Was hat die Reintegration unterstützt?

  • Die Information über Matteos Diagnose gegenüber den Mitschüler*innen sowie deren Eltern in der Oberstufe war hilfreich.
  • Eine Ansprechperson für Matteo im gesamten Reintegrationsprozess, wie die schulische Heilpädagogin, die Klassenlehrerin und die Klassenassistenz in der Oberstufe.
  • Dass sich die schulische Heilpädagogin Zeit für Gespräche mit Matteo nehmen konnte.
  • Eine Ansprechperson in der Sonderschule durch den Praktikanten, der zwischen der Klasse und Matteo vermittelte.
  • Eine Ansprechperson und Begleitung für die Eltern: Eine externe Expertin und später die Integrationsverantwortliche.
  • Ein klarer Reintegrationsprozess, der auch individuell auf Matteo zugeschnitten war und das Ziel der Reintegration verfolgte.
  • Der Zeitpunkt der Reintegration auf die 1. Oberstufe.
  • Das Kennenlernen der neuen Klassenlehrerin vor dem Start in der 7. Klasse.

Barrieren

Was hat die Reintegration erschwert?

  • Die späte Information und über Matteos Diagnose gegenüber den Mitschüler*innen und deren Eltern.
  • Die fehlende Begleitperson für Matteo beim Start der Reintegration.
  • Krankheitsbedingter Ausfall der Klassenlehrerin in der 9. Klasse. Dadurch fehlte Matteo eine Ansprechperson.
  • Fehlende Ansprechperson und Unterstützung für die Eltern zu Beginn.
  • Zahlreiche Wechsel an einem Tag von Lehrperson zu Lehrperson in der Oberstufe.

Rahmenbedingungen

Hier wird beschrieben, was es in der Schule braucht, um die Reintegration zu unterstützen.

Gelingensbedingungen

Was hat die Reintegration unterstützt?

  • Der Sonderschulstatus in der 8. Klasse ermöglichte Lektionen für die integrative Sonderschulung (IS) für Matteo. Diese waren zentral für das Gelingen der Reintegration.
  • Finanzielle Mittel durch die Geschäftsleitung der Sonderschule, welche die integrative Sonderschulung (IS) und damit die Reintegration unterstützte.
  • Eine neue Klasse und neue Lehrpersonen in der 1. Oberstufe.
  • Eine unterstützende, soziale Klasse und einen Freund in der Klasse zu haben.

Barrieren

Was hat die Reintegration erschwert?

  • Die Sonderschule hatte zu wenige Ressourcen für eine umfassende Elternarbeit.
  • Zu Beginn der Reintegration fehlte die Unterstützung durch eine Heilpädagogin.
  • Einzelne Schüler*innen kannten Matteo aus Primarschule und hatten ein negatives Bild von ihm.
  • Fehlendes Wissen der Lehrpersonen sowie des Schulsozialarbeiters der Regelschule über integrative Sonderschulungen (IS) und Diagnosen wie ADHS und ASS.

Familiale Ressourcen

Hier wird beschrieben, inwiefern die Familie die Reintegration unterstützen kann.

Gelingensbedingungen

Was hat die Reintegration unterstützt?

  • Matteos fachliche Kompetenzen, seine mathematisch-technische Begabung. Auch sein Wunsch, die Regelschule zu besuchen und sein Wille, sich dafür anzustrengen, so der Schulleiter der Sonderschule und Matteos Eltern.
  • Matteos Sozialkompetenzen wurden in der Sonderschule unterstützt und gefestigt.
  • Der Notfallknopf, um sich aus herausfordernden Situationen rauszunehmen, unterstützte Matteo.
  • Matteos Bedürfnis nach Autonomie zu unterstützen und ihn ernst zu nehmen. Er konnte z.B. seinen Sitzplatz in der Regelschule wählen.
  • Förderung von Matteos mathematisch- technischem Interesse im Mathematikunterricht in der Oberstufe.
  • Die Ressourcen der Eltern, sich für Matteos Reintegration einzusetzen, hartnäckig zu bleiben, viel Energie aufzuwenden, sich Wissen anzueignen und Unterstützung für Matteo einzufordern.

Barrieren

Was hat die Reintegration erschwert?

  • Das fehlende Wissen der Eltern über die integrative Sonderschulung (IS) und über Reintegrationen war eine Barriere.
  • Matteos Ressourcen, um Konflikte friedlich zu lösen, wurden in der Sonderschule zu wenig gestärkt und galten als Risiko für die Reintegration, sagte der Sonderschulleiter.
  • Häufige Vorfälle im Sozialen: Aggressives Verhalten von Matteo gefährdete die Reintegration, so die Integrationsverantwortliche.

Zusammenarbeit

Hier wird beschrieben, wie die Zusammenarbeit die Reintegration unterstützen kann.

Gelingensbedingungen

Was hat die Reintegration unterstützt?

  • Die unterstützende Zusammenarbeit zwischen der schulischen Heilpädagogin und einzelnen Lehrpersonen in der Regelschule war hilfreich. Diese Lehrpersonen gingen auf Matteos Bedürfnisse ein und passten ihren Unterricht an. Sie waren offen für die Hinweise der Heilpädagogin.
  • Austausch und Vernetzung zwischen der Regel- und der Sonderschule über Matteos Verhalten und den Umgang damit war hilfreich.
  • Gespräche zwischen allen Beteiligten, die lösungs- und ressourcenorientiert waren. Das heisst, man achtete auf Matteos Stärken und suchte nach Lösungen.
  • Die Integrationsverantwortliche ist Vermittlerin zwischen den Eltern und den Lehrpersonen der Regelschule sowie der neuen Schulleitung.
  • Die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Regel- und Sonderschule mit schulpsychologischem Dienst (SPD) mit Blick auf Matteos Zukunft war hilfreich.

Barrieren

Was hat die Reintegration erschwert?

  • Die fehlende Zusammenarbeit einzelner Lehrpersonen mit der Heilpädagogin in der Regelschule ist erschwerend. Diese Lehrpersonen gehen nicht auf Matteos Bedürfnisse ein und passen ihren Unterricht nicht an. Sie sehen sich nicht zuständig für die Klassenführung. Hinweise der Heilpädagogin ignorieren sie.
  • Geringe Begleitung von der Sonderschule beim Reintegrationsprozess.
  • Erschwerte Zusammenarbeit der Eltern mit einzelnen Lehrkräften und einer Schulleiterin der Oberstufe: Eltern fühlten sich nicht verstanden, zu wenig Kommunikation, zu knappe Gesprächszeiten, Lehrpersonen halten sich nicht an Abmachungen, Meldung der Schulleitung bei Kinder- und Erwachsenenschutz-Behörde (KESB).
  • Ungenügender Austausch zwischen der Sonderschule und Matteos Therapeutin des Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst (KJPD), um gemeinsame Ziele für die Reintegration zu verfolgen.

Haltung

Hier wird beschrieben, wie der Ablauf bei der Reintegration unterstützen kann.

Gelingensbedingungen

Was hat die Reintegration unterstützt?

  • Die Haltung von Lehrpersonen der Regelschule, dass jeder Mensch gleichwertig ist, war unterstützend.
  • Sensibilisierung der Lehrpersonen in der Oberstufe: Sie tragen die Verantwortung für Matteos Zukunft mit. Sie benötigen Wissen über und Verständnis für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
  • Das reintegrierte Kind als Teil der Klasse und der Schule annehmen. Kein Zweifeln am Platz des Kindes in der Regelschule.
  • Potenziale von Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf fokussieren.
  • Offenheit und Mut, etwas auszuprobieren. Alle müssen Matteos Reintegration mittragen und dranbleiben.

Barrieren

Was hat die Reintegration erschwert?

  • Die geringe Bereitschaft einzelner Lehrpersonen in der Oberstufe für die integrative Sonderschulung (IS) ist eine Barriere.
  • Fehlendes Verständnis einzelner Lehrpersonen in der Oberstufe für die individuellen Bedürfnisse von Matteo.
  • Fehlendes Wissen über und fehlende Verantwortungsübernahme einzelner Lehrpersonen der Regelschule für die integrative Sonderschulung (IS) ihrer Schüler*innen.
  • Wenig Offenheit einzelner Lehrpersonen der Oberstufe für Anregungen der Eltern und der Integrationsverantwortlichen.
  • Die Verantwortung für die Reintegration wird an schulische Heilpädagog*innen und Klassenassistenzen übertragen. Diese Oberstufenlehrperson erkennen nicht, dass sie das Gelingen einer Reintegration beeinflussen.

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